Zur Rede des Spandauer Bürgermeisters am 13.08.2018 an der Steinernen Brücke in Schönwalde-Glien
Während der Bürgermeister von Schönwalde-Glien, Bodo Oehme (CDU), in seiner Rede angemessen auf die Vorgeschichte, die Durchführung, die Opfer des Mauerbaus eingegangen ist und dabei auf die Repressalien des SED-Staates im Allgemeinen und als Folter-Beispiel auf die Gummizelle im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen im Speziellen hingewiesen hat, hat sich Spandaus Bürgermeister Kleebank (SPD) nicht lange mit der Mauer aufgehalten, sondern den ganz großen Bogen spannen wollen:
Demnach seien wir alle ja durch das Zeitalter des Humanismus geprägt, welches jedoch – vor allem durch die Nazis – im 20. Jahrhundert schwere Brüche aufweist. Es gelte nun, wieder an die Werte des Humanismus anzuknüpfen. Und da sei er bei einem Zusammentreffen mit Freunden neulich „beinahe geplatzt“, denn selbst in diesem Kreise wäre die Abschiebung des Leibwächters von Bin Laden nur mit der ironischen Bemerkung „ach der Arme“ abgetan worden. Dabei sei die Schuld des Mannes unbewiesen und was gar nicht ginge, was bedingungslos abzulehnen sei, sei schließlich, jemanden möglicherweise Folter auszusetzen.
Mit dieser Volte war er in der von heutigen Sozialdemokraten zu erwartenden tagespolitischen Agenda angekommen. Was man da allerdings für Analogien, Parallelen oder Vergleichbarkeiten zum SED-Regime hält, offenbart das dort weit verbreitete Denken: Da werden ja auch die gewaltsame Vertreibung der Deutschen aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien mit der Schleusung von Glück-Suchenden, oder die Verhinderung einer Ausreise mit der Verhinderung einer Einreise gleichgestellt.
Herr Kleebank hat sich für diese verqueren Gedanken den falschen Gedenktag ausgesucht. Fast schon eine Verhöhnung der Mauertoten. Schade!